Also für mich stand es schon lange fest, dass wir nicht ewig im Haßfurter Reitverein bleiben würden. Schon allein wegen dem anstehenden Fohlen und auch wegen den Umgangstönen, gerade von den Vorständen.

Aber ich wollte nicht alleine gehen. Ich wollte Flashs Freundin Witchy und ihre Besitzerin Conny nicht allein in diesem Affenstall lassen. Conny und ich einigten uns, dass Witchy aufjeden Fall mitgehen würde.

Kurz vor dem Umzug dann die Nachricht. Conny könne sich Witchy nicht mehr leisten und müsste sie entweder weggeben oder einschläfern lassen. Da aber kein Tierarzt ein gesundes Pferd einschläfern würde, blieb nur noch die Möglichkeit der Abgabe. Wir wollten aber auch nicht, dass Witchy mit ihrem bereits guten Alter für ein Pferd, an einen Ort kommt, wo es ihr nicht gut geht und wo wir nicht wussten wo sie war. Auch wollten wir Flash und sie nicht auseinanderreißen. Peter und ich redeten lange und rechneten umher.

Unsere Entscheidung stand fest. Witchy kommt mit und wird bei uns bleiben bis sie über die Regenbogenbrücke gehen muss. Wir teilten unsere Entscheidung auch Conny mit. Sie freute sich, dass sie Witchy nicht in fremde Hände geben und der Ungewissheit überlassen müssen würde. Wir einigten uns darauf, dass wir einen Schenkungsvertrag machen würden und Witchy dann uns gehören würde.

Alle im Haßfurter RV hielten uns für verrückt, so ein altes Pferd aufzunehmen, das maximal noch zum Schlachten gut wäre. Uns war es egal, was alle sagten. Witchy hat in unseren Augen auch einen schönen Lebensabend verdient und das im Kreis ihrer "wahren" Freunde.

Und so wurde aus einem Pferd zweie.

Wir lieben beide über alles, auch wenn sie ihre Ecken, Kanten und Macken haben. Aber das ist uns egal. Wir werden beide solange lieben, wie es sie gibt.

Und das ist unsere Witchy, geb. 1992